Wald oder Bauprojekt?

Wo jetzt dieser Wald steht, soll ein Bauprojekt entstehen. Der Antrag auf Rodung ist eingebracht. Nun geht es um die Frage, was wiegt mehr: Wald oder Wohnbau? Die Behörde fällt eine Entscheidung.

 Am Montag hat der Weltklimarat einen Bericht veröffentlicht, der angesichts anderer Krisen völlig unterging. An Dramatik verliert er deswegen nicht. Uns läuft die Zeit davon. Der Klimawandel kommt schneller und heftiger als gedacht. Er trifft uns jetzt schon hier in Gleisdorf. Also müssen schnell Maßnahmen getroffen werden und wir können nicht so tun, als ob wir das nicht längst wüssten. 

Wald oder Bauprojekt?

Die ÖWG will in der Schießstattgasse eine Siedlung bauen, wo aktuell ein Wald steht. Die BH Weiz muss nun entscheiden: Liegt es im öffentlichen Interesse, diesen Wald zu erhalten oder genau dort Wohnraum zu schaffen? Die Behörde wird auch die Gemeinde um eine Einschätzung bitten. Der Bürgermeister muss eine Stellungnahme abgeben. Was ist für Gleisdorf wichtiger -Wald oder Wohnraum?

Viele Menschen leben in Gleisdorf, weil es hier grün ist. Vertreten wir jene Menschen, die schon hier wohnen? Oder machen wir Politik für die, die erst kommen?

 Aktuell sind zahlreiche Wohnbauprojekte in Gleisdorf in Bau oder in Planung. Gleichzeitig stehen viele Wohnungen leer. Und unser Boden schwindet. Erde, Pflanzen, Bäume, die Wasser brauchen, schützen uns bei Starkregen und Hitze. Sie sichern  also unsere Lebensqualität. Die Umwidmung des Grundstücks von Freiland in Bauland wurde damit begründet, dass hier Sozialer Wohnbau ermöglicht werden soll. Das war ein Fehler.

Als Argument für den Bau der Siedlung wird leistbarer Wohnraum ins Treffen geführt. Aber wer wird sich das wirklich leisten können? Für eine Familie mit Kindern und geringem Einkommen sind diese Wohnungen nicht gedacht. 

Hier von Sozialwohnungen zu reden ist falsch. Das ist Etikettenschwindel und unehrlich.  

 Für uns Grüne ist deshalb klar, wie die Entscheidung Wald vs. Wohnen angesichts der Prognosen zum Klimawandel ausgehen muss. Jede Maßnahme zählt, Konsequenz ist gefragt. Es geht hier um eine richtungsweisende Entscheidung für Gleisdorf. Im Wahlkampf haben alle Parteien versprochen, sich für mehr Grün einzusetzen. Und jetzt?

 Wald oder Wohnraum? Wir sagen: Wald! 

 PS: Dieser Fall ist auch ein wunderbares Beispiel dafür, dass bei Transparenz und Compliance noch Luft nach oben ist. Der Chef der zuständigen Behörde ist befangen. Er sitzt im Aufsichtsrat der ÖWG. Das traf auch auf den Gleisdorfer Bürgermeister zu. Er war Mitglied des ÖWG Aufsichtsrats, als das besagte Grundstück umgewidmet und für einen Verkauf vorbereitet wurde. 

Mehr dazu finden Sie im Artikel der in der Kleinen Zeitung vom 11. März 2022.

Jetzt Wanderweg, dann Parkplatz. Bäume, die stehenbleiben dürfen, sind schon markiert.



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Wir bleiben optimistisch :)