Umstieg mit Mehrwert

Seit 20 Jahren lebe ich in Gleisdorf. Mit der Wohnung hatte ich Glück – der Weg zur Arbeit beträgt knapp 900 m. Ich wollte diese Strecke täglich zu Fuß bewältigen. In der Praxis war das nicht einfach.

Der kürzeste Weg führt durch Schillerstraße und Alois Grogger-Gasse bis zum BG/BRG Gleisdorf: Am Morgen weder zu Fuß noch mit dem Fahrrad ein Vergnügen. Der Gehsteig war schmal, viele Autos fuhren knapp vorbei, besonders bei Regenwetter sehr unangenehm. Für mich war es am sichersten und einfachsten mit dem PKW.

Mein Blick auf die Stadt und auf meine Gewohnheiten veränderte sich.

Vor knapp 4 Jahren wurde ich in den Gemeinderat gewählt. Mein Blick auf die Stadt und auf meine Gewohnheiten veränderte sich. Es muss doch möglich sein, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen! Wie kann ich das sonst von anderen Menschen erwarten oder fordern?

Mittlerweile hat sich die Stadt verändert. Ich schreite auf einem breiten Geh- und Radweg, die Autos gleiten langsam in großem Sicherheitsabstand an mir vorbei. Die morgendliche Bewegung bringt meinen Kreislauf in Schwung und hebt meine Laune. Die Schulstraße schränkt mich nicht ein und die Suche nach einem Parkplatz fällt weg.

Ohne Auto in Gleisdorf unterwegs zu sein, ist eine besondere Qualität!

Auf dem Weg nach Hause kann ich bequem meine Einkäufe erledigen. Da und dort ergeben sich Plaudereien. Wenn mehr zu transportieren ist, nehme ich das Fahrrad. Meinen PKW nutze ich mittlerweile dank Klimaticket nur noch selten. So in Gleisdorf unterwegs zu sein, ist eine besondere Lebensqualität, die mir und der Welt guttut.

Ihre Adelheid Berger

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 388 des Gleisdorf Stadtjournals, Mai 2024, erscheinen. 
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