Shortcut - Bericht aus dem Gemeinderat Juni 2020
Das war eine Sitzung! Wir haben heute in realer Anwesenheit, begleitet von mehr als 50 virtuellen Gästen, richtungsweisende Entscheidungen getroffen, die unsere Stadt in den nächsten Jahren positiv prägen werden. Es gibt also Grund zur Freude.
Die für uns wichtigsten Punkte dieser Gemeinderatssitzung für Sie zusammen gefasst:
Vom Einbahnring zum attraktiven Gleisdorfer Ring
Kapazitätstest in der Neugasse
Der Gemeinderat hat heute eine Grundsatzentscheidung über den Gleisdorfer Einbahnring getroffen. Der jetzige Einbahnring ist nicht mehr gesetzeskonform. Unter der Leitung von Christian Kober, ÖVP (Verkehrsreferent) und Philipp Sonnleitner, Grüne (Mobilitätsreferent) wurd gemeinsam mit Experten und dem Land eine Lösung entwickelt.
Philipp Sonnleitner (Mobilitätsreferent) freut sich:
„Wir haben heute ein umfassendes, attraktives, moderndes Mobilitätskonzept auf den Weg gebracht.“
Die Ausgangslage:
Lärm- und Schadstoffbelastung nimmt stetig zu.
Es ist wenig attraktiv, sich am Einbahnring aufzuhalten.
Es gibt kaum Radwege und wenig Grünflächen
Der Einbahnring ist nicht gesetzeskonform
Die Ziele:
Sicherheit und guter Verkehrsfluss für ALLE Verkehrsteilnehmer:innen
Die Qualität des Stadtlebens erhöhen – Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner:innen
Steigerung der Aufenthaltsqualität
Der Umbau des Rings findet in 4 Etappen statt. Die zwei Autospuren werden auf eine zusammengeführt, damit gibt es Platz für Radwege und Grünflächen. Am Ring wird es ein temporäres Tempolimit von 30 km/h geben. Die erste Begleitmaßnahme ist ein Kapazitätstest in der Grazerstraße und Neugasse. Ab August wird es hier eine Autospur geben sowie eine Radspur, die in beide Richtungen befahrbar sein wird. Mit dieser Maßnahme wird überprüft, wie gut die Einspurigkeit für Autos funktioniert.
Begleitend dazu wird es zahlreiche Kommunikationmaßnahmen geben.
Klimaschutzplan
Gleisdorf macht sich auf den Weg zur echten Solarstadt
Im November 2020 haben wir Grüne das erste Mal das Konzept eines Klimaschutzplan für Gleisdorf vorgestellt. Umso erfreulicher ist es dass dieser nun in die Umsetzung geht.
Gleisdorf wird eine E5-Gemeinde. Das E5-Programm unterstützt Gemeinden bei ihrer nachhaltigen Klimaschutzarbeit. Die Bewertung von Maßnahmen und regelmäßige Evaluation gewährleisten die Vergleichbarkeit der Gemeinden untereinander.
Zusätzlich zu diesem E5-Beitritt wird es einen eigens ausgearbeiteten Klimaschutzplan geben, den die AEE Intec für uns erstellt. Wir freuen uns, dass unsere Initiative aufgegriffen wurde! „Solarstadt“ ist nicht mehr nur ein Beiname. Gleisdorf macht sich auf den Weg, wieder eine Vorreiterrolle im Bereich der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes einzunehmen.
Es ist echt lässig, dass sich die ÖVP mit uns darum matcht, wer mehr für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit tut. Super Sache, wir gehen definitiv in die richtige Richtung!
Katharina Schellnegger
2 von 4 Straßen wurden nach Frauen benannt!
Vier Straßen wurden heute neu benannt, zwei davon mit Frauennamen.
Gleisdorf hat ab nun:
eine Anna-Hable-Passage (Durchfahrt Sport Pilz) und einen Maria-Telkes-Weg (Wohnoase Gamling).
Anna Hable hatte eine Konditorei in der Bürgergasse und Maria Telkes hat mit dem ersten solarbeheizten Haus den Grundstein für unsere heutige Solarenergie gelegt.
In Gleisdorf war bis gestern nur eine EINZIGE Straße nach einer Frau benannt. Bekanntlich aufgrund einer Initiative von Karin Reder, Grüne Gemeinderätin. Dafür gibt es nach wie vor VIELE Gassen, die unkommentiert Namen von Nazis oder zweifelhaften Personen tragen. Kernstock, Jahn, Kloepfer.
Wir brauchen endlich Frauen in Gleisdorfs Straßennamen.
Die Haltung von uns Grünen in dieser Sache ist klar:
1. Straßennamen würdigen großartige Frauen.
2. Das Ungleichgewicht bei der Benennung von Straßen muss aufgehoben werden.
3. Bei größeren Umbenennungsprozessen muss ein Historiker oder eine Historikerin und die Bevölkerung einbezogen werden.
Wir haben dem Verkehrsausschuss eine lange Liste an Frauenamen vorgelegt, die für eine Benennung in Frage kämen. Einige davon wurden nun umgesetzt. Es wird Zeit zum Ausgleich. Die Waage schlägt nämlich noch deutlich Richtung Männernamen aus.
Parkplatzordnung
Platz für die zukünftigen BesucherInnen-Parkplätze. Der Wanderweg liegt dann neben dem Autostreifen.
In Gleisdorf gibt es eine Parkplatz-Verordnung: Auf 5 Parkplätze muss 1 Baum kommen und dieser muss auch erhalten werden. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, kann entdecken, dass bei vielen jüngst entstandenen Parkplätzen diese Verordnung nicht umgesetzt wurde. Die Stadtgärtnerei und das Bauamt sind damit beauftragt, den Baumbestand zu kontrollieren und gegebenfalls Ersatzpflanzungen anzuordnen.
Bodenschutz
Wir haben beim Verkauf eines Wiesenstreifens entlang der Straße in Labuch den achtsamen Umgang mit Boden angesprochen. Es geht beim Versiegeln immer nur um „ein paar Quadratmeter“. Kommt halt drauf an, in welche Relation man’s setzt. In der Steiermark sind wir traurige Spitzenreiter im Bodenverbrauch. Weshalb wir für eine große Achtsamkeit beim Thema Versiegelung und Boden plädierten.
Kinderkrippe voll
Brigitte Windisch hat in der Fragestunde darauf hingewiesen, dass es aktuell keine verfügbaren Kinderkrippenplätze in Gleisdorf gibt. Die Krippe wurde aber erst im letzten Jahr erweitert. Ohne Betreuungsmöglichkeit ist es Frauen nicht möglich, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Auch die Volksschule ist am Limit. Zahlreiche Siedlungsprojekte, die für Familien konzipiert sind, sind gerade am Entstehen. Wir fragen uns, hat man beim Krippenbau die aktuelle Entwicklung nicht berücksichtigt?
Wir freuen uns über die rege virtuelle Teilnahme am öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung! Mehr als 50 Menschen haben uns via Livestream begleitet.
Und wer nochmal in die Sitzung reinsehen möchte, hier der Link dazu:
