Neugestaltung der Jahngasse

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Straßen, Gassen und Plätze sind Teil unseres Lebensraumes. 
Über sie fahren oder gehen wir täglich zu unseren Wohnungen, Häusern, zur Arbeit, zum Einkaufen. Öffentliche Flächen gehören im Prinzip uns allen – es ist unser gemeinsamer Platz. 

Deswegen bedeuten Baumaßnahmen oder andere Eingriffe hier auch, dass es viele verschiedene Meinungen zur optimalen Gestaltung gibt. In Wien zum Beispiel gehen die Wogen gerade hoch, weil auf einer der vielbefahrensten Kreuzungen der Stadt ein temporärer Park samt Pool installiert wurde. 

 Die grundlegende Frage ist: Wie verteilen wir öffentlichen Raum? 

Wie viel Platz schaffen wir einerseits für die Menschen zum Verweilen und zum Gehen und wie viel Platz wollen wir andererseits dem Verkehr und Auto-Abstellflächen geben?

 In Gleisdorf gibt es gerade mehrere Straßenbauprojekte. Eines davon betrifft die Jahngasse. 

Leitungen für Wasser, Strom und Glasfaser werden neu verlegt. Die Gestaltung der Straße (Gehwege, Straße, Autoabstellflächen, Grünflächen) soll in den Grundzügen so bleiben, wie gehabt, so lautet der Auftrag. 

Bauskizze Stadtgemeinde, Stand 11. August 2020

Bauskizze Stadtgemeinde, Stand 11. August 2020

Im Bereich der Schule, wird die Chance genützt, die Verkehrsproblematik, die durch die Elterntaxis entsteht, zu entschärfen. So werden die Fußgänger*innen-Querungen sicherer gestaltet und der Gehweg Richtung Schule verlegt, damit es zu keinem Konflikt zwischen einparkenden Autos und zu Fuß gehenden Schulkindern kommt. 

Bauplan der Bauleitung, Stand 12. August 2020

Bauplan der Bauleitung, Stand 12. August 2020

Unsere Vorschläge

Wir Gleisdorfer Grünen haben, auf Anfrage des Verkehrsreferats, folgende Vorschläge zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes der Jahngasse eingebracht:

  • Der untere Bereich der Jahngasse ist ein zentraler Platz, der das Ankommen und das Verlassen der Volksschule organisiert und bestimmt. Täglich nutzen mehr als 400 Menschen jeden Alters diesen Platz. Der Fokus sollte hier auf einer ansprechenden, freundlichen Gestaltung und auf dem Fuß- und Radverkehr liegen.

  • Die Verkehrsproblematik (Elterntaxi) über eine Schulstraße lösen (Zufahrt zu bestimmten Zeiten nur für Anrainer*innen und Berechtigte). Erfolgsbeispiele dafür gibt es schon viele.

  • Radfahrer*innen im Mischverkehr führen, was bei Tempo 30 kein Problem darstellt. Oder auf einem getrennten Radweg, was platztechnisch in Kombination mit Parkplätzen nicht möglich ist.

  • Einen gemischten Geh- und Radweg halten wir aufgrund der hohen Frequenz von Fußgänger*innen für nicht sinnvoll.

  • Wir plädieren für eine einladende Gestaltung mit viel Grünbepflanzung.
     Die Hitzetage werden immer zahlreicher. Die Beschattung ist in Zukunft wesentlich für das Wohnklima und entscheidet darüber, ob es attraktiv oder überhaupt möglich ist, zu Fuß zu gehen. 

  • Auch für Wetterereignisse mit Starkregen ist es notwendig, dass es viele Flächen gibt, wo das Wasser sehr schnell versickern kann und die Fließgeschwindigkeit reduziert wird. Weshalb wir die Stockholm-Technik (Schwammstadt-Prinzip) für die Baumbepflanzung vorgeschlagen haben. 

  • Aus den oben genannten Gründen wäre es sehr sinnvoll, bei zukünftigen Straßenprojekten die neu installierte Grünraumplanerin hinzuzuziehen. 

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Das  wird gebaut

Unser aktueller Stand zu den geplanten Baumaßnahmen:

Der untere Teil der Jahngasse (Schulbereich) wird umgestaltet: 

  • Gemischter Rad- und Gehweg bis zum Trafo-Haus

  • Längsparkplätze 

  • Grünflächen zwischen den Längsparkplätzen gegenüber der Schule

  • Vergrößerter Bereich zum Ankommen vor dem Schuleingang

 Der obere Bereich der Jahngasse bleibt weitgehend wie gehabt:

  • Parkplätze werden gepflastert

  • Anzahl der Bäume bzw. Grünflächen wie Bestand bzw. in Absprache mit den Anrainer*innen

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Die Anforderungen an die Gestaltung einer Straße, des öffentlichen Raums, ändern sich. Was vor 20 Jahren sinnvoll und praktikabel war, ist es in Zukunft nicht mehr im selben Ausmaß.

Starkregen, Unwetter, Hitze werden unser Leben prägen. 

Straßen, die wir jetzt bauen, bestimmen für Jahrzehnte unsere Möglichkeiten, wie gut wir mit diesen Extremen umgehen können.

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