Unsere Raab – Naturraum und wie wir ihn gestalten wollen

Die Raab soll umgestaltet werden! Wie kann sie schöner, ökologischer und mit einem Mehrwert für uns Gleisdorfer:innen versehen werden? Wie man dem Fluss wieder Raum geben kann und was wir davon haben: Der Flussdialog „Unsere Raab“ startet demnächst und alle sind eingeladen mitzureden. 

Seit den 1950er Jahren wurde die Raab reguliert. An vielen Abschnitten wurde der Fluss begradigt und befestigt. Gründe dafür waren die Landgewinnung und die Sicherung vor Erosion. Deshalb fließt die Raab an vielen Stellen so geradlinig dahin. 

Jetzt soll sie attraktiver und naturnaher gestaltet werden. Man will in die regulierten Teile eingreifen und sie renaturieren, das heißt wieder so ähnlich bauen, wie die Natur den Fluss geschaffen hat. 

Flüsse zu renaturieren hat viele verschiedene Vorteile: Ein Fluss, der begradigt und in ein vorgegebenes Betten gezwungen wird, fließt viel schneller und vergrößert die Hochwassergefahr. Außerdem verarmt der Lebensraum im Fluss und um ihn herum, weil wichtige Strukturen zum Verstecken, Wohnen, Jagen und dadurch auch Nahrungsquellen fehlen. 

Gesteht man dem Fluss Platz zu, um sich auszudehnen,  ändert sich die gesamte Fließdynamik und Fluss-Umgebung. Die Fließgeschwindigkeit würde sich in einigen Abschnitten massiv verlangsamen. Der Fluß sucht sich sein eigenes Bett, mal wird hier überschwemmt, mal da und in den Fluss-Schlaufen fließt das Wasser langsamer, was einige Tiere als Kinderstube oder generell als Lebensraum bevorzugen. Viele Pflanzen und Tiere sind auch an "Überschwemmungsland" angepasst, für sie würde also Lebensraum geschaffen werden. 

Man unterscheidet zwischen "weicher Au" und "harter Au". Die weiche Au ist nah am Fluss, wird regelmäßig überschwemmt und ist feucht. Darin findet man z.B. Weiden, Erlen und andere Nässe liebende Bäume. Die harte Au wird nur selten überschwemmt, da finden sich Eichen und andere Laubbäume. Im Unterwuchs typisch sind Bärlauch, Buschwindröschen usw.

 Profitieren würde letztlich auch der Mensch, weil ein renaturierter Fluss viel weniger Hochwassergefahr bedeutet. Und man kann die so entstehenden Auen natürlich in gewissem Ausmaß als Erholungsraum nutzen und positive Auswirkungen auf das Mikroklima gibt es auch. 

 Um das wirklich gut umzusetzen, braucht es allerdings sehr viel Platz, den es im besiedelten, landwirtschaftlich oder industriell genutzten Gebiet immer weniger gibt. 

 Der Bereich der Renaturierung ist ein eigener Biologiezweig, in den letzten Jahren hat sich da viel getan und es gibt super Projekte dazu. Eines dieser Projekte ist der Flussdialog Raab. Gemeinsam mit der Bevölkerung soll über die Gestaltung der Raab nachgedacht werden. 

 Was wäre, wenn beim neuen Unit-Center an der Raab auch eine Möglichkeit geschaffen würde, den Fluss zu erleben? Wo könnte man dem Fluss wieder seinen Raum zurückgeben? Wo könnten auch Menschen an dieser schönen Landschaft Anteil nehmen?

 Mitreden, wie die Raab weiter gestaltet werden soll: Der Flussdialog “Unsere Raab” lädt alle Anwohnerinnen und Anwohner im Raabtal herzlich ein, ihre Meinung zu posten und zu kommentieren. Machen Sie mit!

Dieses Projekt ist ein Projekt des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und des Land Steiermark.

Diesen Blog-Post hat für Sie verfasst: Verena Peharz

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